Der Tonle Sap ist der größte und fischreichste See Südostasiens. Das nördliche Ende des Tonle Sap ist nur eine halbe Autostunde von Siem Reap entfernt. Hier findet man zunächst das Dorf Chong Kneas, das – trotz der Nähe zu Siem Reap – das andere und wohl leider realistischere Kambodscha zeigt.

Chong Kneas

In Chong Kneas leben zu 90% Fischer und zu 10% Reisbauern unter einfachsten Verhältnissen in ihren mehr oder weniger improvisierten Stelzenhäusern.
Unter den Stelzenhäusern sammelt sich der Dreck und der Geruch ist manchmal unerträglich. Wir waren zum Ende der Trockenzeit in Chong Kneas und mögen uns gar nicht vorstellen, wohin es den ganzen Dreck schwemmt sobald der nächste große Regen kommt. Was Umweltschutz angeht hat auch Kambodscha noch einen sehr sehr langen Weg vor sich…

Tonle Sap

In Chong Kneas findet man auch den Hafen, von dem man zum schwimmenden Dorf im Tonle Sap ablegen kann. Unter einer riesigen Auswahl an Booten kann man sich seins für die Weiterfahrt aussuchen. Da, wie gesagt, bei unserem Aufenthalt das Ende der Trockenzeit (=Ende April) war, mussten wir erst relativ lange einen Seitenarm des Tonle Sap entlang fahren, ehe wir auf den eigentlichen See hinaus kamen. In der im Mai beginnenden Regenzeit wird der Tonle Sap dann schon „vor der Haustür“ in Chong Kneas anfangen. Nach circa 40 Minuten Fahrt mussten wir uns in ein kleineres Boot mit entsprechend weniger Tiefgang umsetzen, um in das schwimmende Dorf hinein fahren zu können, da der Wasserstand jahreszeitlich bedingt teils nur einen halben Meter betrug.
Faszinierend ist es dann schon, durch das schwimmende Dorf zu fahren…
Die meisten schwimmenden „Häuser“ scheinen nur einen Raum zu haben, in dem sich das ganze Leben abspielt – hier wird gekocht, gewaschen, gegessen und geschlafen. Hinter dem „Haus“ ist der schwimmende Hühnerstall – auf engstem Raum treiben die Hühner den ganzen lieben langen Tag vor sich hin. Es gibt einen schwimmenden Tempel und auch eine schwimmende Kirche. Und die Verkäufer und Verkäuferinnen kommen mit ihrem Boot direkt zum Einkauf vor die schwimmende Haustür geschippert.
Im Vergleich zum Leben in den Stelzenhäusern ist das schwimmende Leben hier auf dem Tonle Sap richtig gehend idyllisch…
…dachten wir zumindest, als wir gegen 09:30 Uhr am Morgen die Rückfahrt zum Hafen nach Chong Kneas antraten…
…und da kamen uns dann die größeren Ausflugsschiffe entgegen, jedes mit einer Busladung Touristen, die alle zum schwimmenden Dorf gebracht werden wollen.

Morgens um 10:00 Uhr ist die heilige schwimmende Welt auf dem Tonle Sap wieder vorbei…

Fotos

Wollt ihr noch etwas zu Siem Reap erfahren?

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.